Express, 28.11.1998

Schimanski:
Krisensitzung bei OB

Von ACHIM METZ

exp Duisburg - Die erste Runde geht an Schimi. Gestern wurde im Duisburger Kulturausschuß ein Antrag der CDU-Fraktion abgeschmettert, ab sofort jegliche Unterstützung der Stadt für Schimanski-Filme zu verwehren. Die Politiker wollten Deutschlands bekanntesten Kommissar aus der Pütt-Metropole werfen, weil er den Ruf Duisburgs durch seine Filme ruiniere, die Stadt nur von den übelsten Seiten zeige (EXPRESS Online berichtete).

Dennoch sind die Streitigkeiten längst nicht ausgeräumt: In der kommenden Woche wird es eine Krisensitzung zwischen der Oberbürgermeisterin der Stahlstadt, Bärbel Zieling (SPD), und der Kölner Colonia Media geben, die für den WDR die Schimanski-Folgen produziert. Denn im Schatten der Hochöfen pfeifen die Spatzen längst vom Dach, daß auch den Sozialdemokraten die Darstellung Duisburgs mißfällt. "Vor allem der letzte Film Rattennest war filmisch sehr schlecht", sagte SPD-Mann Gerd Jahn gestern im Kulturausschuß. Dennoch stimmte seine Fraktion gegen den CDU-Antrag. Jahn: "Der wäre einer Zensur gleich gekommen."

Colonia Media sieht den Gesprächen gelassen entgegen. Produzent Georg Feil: "Wir hören uns die Sorgen vor Ort an, werden aber auch unseren Stadtpunkt darstellen. Wir wollen schließlich ein gutes Programm machen." Die Stadt sei immerhin nur "Kunstrahmen für den Film". Feil: "Aber ich nehme es ernst, wenn sich Duisburg diffamiert fühlt."




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